Das Rotwild im Schwarzwald
Beim Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Walter Krögner in Bonndorf stand das Thema Integration im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, des Landkreises und des Ehrenamts, darunter Integrationsbeauftragte Birgit Scherble und Kreisrat sowie SPD-Ortsvereinsvorsitzender Tilman Frank, wurde über die aktuelle Situation der Geflüchteten in Bonndorf gesprochen.
Die Stadt Bonndorf geht beim Thema Digitalisierung einen weiteren wichtigen Schritt. Ab dem Kindergartenjahr 2026/2027 soll das digitale Anmelde- und Verwaltungsprogramm „Little Bird“ eingeführt werden. Damit können Eltern ihre Kinder künftig bequem online für einen Kindergartenplatz anmelden. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Einführung beschlossen. Das System wird der Stadt jährlich rund 6100 Euro kosten, soll aber den Aufwand für Eltern und Verwaltung deutlich verringern.
Die SPD-Fraktion im Gemeinderat Bonndorf setzt sich für familienfreundlichere Strukturen in der Kinderbetreuung ein. In einem aktuellen Antrag fordert sie grundlegende Verbesserungen bei der Kita-Anmeldung und der Elternvertretung. Ziel des Antrags ist es, den Anmeldeprozess zu vereinfachen, die Planungssicherheit für Familien zu erhöhen und die Mitsprache der Eltern zu stärken. Dazu schlägt die SPD-Fraktion vor, eine zentrale Anmeldestelle im Rathaus einzurichten, um Eltern unnötige Mehrfachanmeldungen zu ersparen und die Vergabe transparenter zu gestalten. Ebenso sollen Zusagen für Kita-Plätze künftig früher erfolgen, damit Familien ihre berufliche und persönliche Planung verlässlich gestalten können.
In Bonndorf nimmt die Energiewende konkrete Formen an: Markus Weishaar plant auf seinem Grundstück eine große Agri-Photovoltaik-Anlage, die ab 2026 sauberen Strom liefern soll. Auf neun Hektar entsteht in Kooperation mit der Firma Next2Sun eine Anlage, bei der senkrecht aufgestellte Solarmodule nur rund ein Prozent der Fläche in Anspruch nehmen. So bleibt die landwirtschaftliche Nutzung weitgehend erhalten, Blühstreifen sorgen für ökologische Aufwertung, und gleichzeitig wird antizyklisch Strom erzeugt – genau dann, wenn er gebraucht wird. Rund vier Millionen Kilowattstunden Ökostrom können so jährlich produziert werden. Finanziert wird das drei Millionen Euro teure Projekt auch durch Bürgerbeteiligung, die einen Anteil von 30 Prozent trägt.
In der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause stand die Städtebauförderung des Landes Baden-Württemberg im Mittelpunkt. Bürgermeister Marlon Jost bezeichnete sie als „sehr umfangreiches Förderprogramm“. Damit Bonndorf die Chancen nutzen kann, stellte Jasmin Rapphold von der STEG-Stadtentwicklung GmbH den Ratsmitgliedern das Programm vor und erläuterte die Abläufe. Die Förderung sieht vor, dass Bund und Land zusammen 60 Prozent übernehmen, während die Kommune den Rest tragen muss. Im Gegenzug können Maßnahmen flexibel gestaltet werden – von der Modernisierung von Gebäuden über die Erschließung von Straßen und Plätzen bis hin zum Ankauf von Grundstücken.
Der SPD-Ortsverein Bonndorf lädt am Donnerstag, 25. September, zu seiner Hauptversammlung ein. Neben den formalen Tagesordnungspunkten möchten wir an diesem Tag auch über den aktuellen Stand der Photovoltaik- und Windenergieprojekte in Bonndorf informieren. Die Veranstaltung beginnt bereits um 17 Uhr mit einem Treffen auf dem Hof von Markus Weishaar (Auenhöfe 3). Dort sollen insbesondere Informationen über das zukünftige Areal der Agri-Photovoltaikanlage sowie weitere Projekte im Bereich erneuerbarer Energien vorgestellt werden. Ab 19 Uhr findet die Hauptversammlung im Gasthaus Kranz statt. Auf dem Programm stehen unter anderem einige Ehrungen. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen – sowohl beim Treffen auf dem Hof als auch bei der anschließenden Versammlung im Gasthaus!
Die Diskussion um fehlende Mülleimer in Bonndorf und den Ortsteilen zeigt deutlich, wie wichtig eine verlässliche Infrastruktur für Bürgerinnen, Bürger und Gäste ist. Gerade an touristisch stark frequentierten Plätzen wie in Gündelwangen fehlen Möglichkeiten, Abfälle ordentlich zu entsorgen. Nach der Neugestaltung des Dorfplatzes im Jahr 2016 wurde dieser zunehmend auch von Urlaubern mit Wohnmobilen genutzt. Seitdem es dort jedoch keinen öffentlichen Mülleimer mehr gibt, landen Abfälle immer wieder im Hölzlewald oder auf dem Dorfplatz selbst – ein untragbarer Zustand für die Dorfgemeinschaft und ein schlechtes Signal für das touristische Image unserer Stadt.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die Gebühren für Kindergarten und Krippe ab September anzuheben. Für viele Familien bedeutet das spürbare Mehrkosten, besonders für Eltern mit nur einem Kind, die von den höchsten Steigerungen betroffen sind. So steigt etwa die Ganztagsbetreuung in der Krippe mit Mittagessen von 366 auf 404 Euro im Monat – ein Plus von über 400 Euro im Jahr. Familien mit mehreren Kindern zahlen weniger, da die Beiträge nach Kinderzahl gestaffelt sind.
Der Bonndorfer Gemeinderat hat beschlossen, die Hochschwarzwald Tourismus GmbH künftig mit der Vermarktung der Stadt zu beauftragen. Damit endet die jahrzehntelange Arbeit von Petra Kaiser, die 25 Jahre lang die Tourist-Information betrieben hat. Geschäftsführer Patrick Schreib stellte die HTG im Ratssaal vor – mehr als 50 Zuhörerinnen und Zuhörer waren dabei, um sich ein Bild zu machen. Mit 100 Beschäftigten, fünf Millionen Übernachtungen und 19 Millionen Tagesreisen in der Region präsentierte er die HTG als modernes und schlagkräftiges Unternehmen.
In den Straßen Waldstraße und Im Bierbrunnen in Bonndorf müssen sich Anwohnerinnen und Anwohner auf Einschränkungen einstellen. Der Energieversorger Naturenergie Netze, eine Tochter der EnBW, plant offenbar die Erneuerung der Stromleitungen. Dafür soll die Straßendecke geöffnet werden, um leistungsfähige 20-kV-Leitungen zu verlegen und mit Umspannstationen zu verbinden. Das Landratsamt Waldshut hat der Stadt bereits eine verkehrsrechtliche Anordnung übermittelt, nach der es in der Waldstraße zu einer halbseitigen Sperrung und in der Straße Im Bierbrunnen sogar zu einer Vollsperrung kommen könnte.