Gute Stimmung in der SPD

„Wir sind hoch motiviert, haben ein Programm mit Zukunftsvisionen und streben die sozial-ökologische Wende an.“ Dies sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete und -kandidatin Rita Schwarzelühr-Sutter in der Hauptversammlung der Bonndorfer Sozialdemokraten. Stolz sei man darauf, dass die Partei vor den anstehenden Bundestagswahlen geschlossen auftrete, und die Parlamentarische Staatssekretärin ist überzeugt davon, dass sich die derzeit hohen Zustimmungswerte für die SPD und den Kanzlerkandidat Olaf Scholz im Wahlergebnis niederschlagen werden.

Ebenso optimistisch ist die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken, die ebenfalls zur Versammlung der Bonndorfer Genossen gekommen war – ein Novum in der Löwenstadt, hatte bislang doch noch kein Parteichef den Weg hierher gefunden, wie Peter Schallmayer, Vorsitzender des Bonndorfer SPD-Ortsvereins, feststellte. Der Wahlkampf fühle sich gerade sehr gut an, sagte Saskia Esken und führte dies auf das sehr große und positive Interesse von Bürgerinnen und Bürgern bei SPD-Veranstaltungen zurück.

Nach den Worten von Saskia Esken müssen in den kommenden Jahren viele Veränderungen bewältigt werden. Beispielhaft nannte sie die soziale Schieflage, die im Land herrsche, in Sachen Klimawandel müssten endlich die richtigen Weichen gestellt werden. Die SPD habe dafür die entsprechenden Konzepte aufgestellt. Klimaschutz könne nur gelingen, wenn alle mitmachen und es sich leisten können, ergänzte Rita Schwarzelühr-Sutter. Sie sprach in diesem Zusammenhang Energiegenossenschaften an, eine Förderung des ÖPNV und der Elektromobilität und erachtete den CO2-Preis als geeignete Lenkungsmöglichkeit.

Der Bonndorfer SPD-Chef Peter Schallmayer zeigte sich hoch erfreut, dass sich die beiden SPD-Politikerinnen in der heißen Phase des Wahlkampfs Zeit genommen hatten, den vergleichsweise kleinen Bonndorfer Ortsverein zu besuchen. 22 Mitglieder zählt die Bonndorfer SPD derzeit, nichtsdestotrotz – so Schallmayer – versuche man die rote Fahne hier hoch zu halten. Und dass dies bereits seit vielen Jahrzehnten gelingt, dies verdeutlichte Schallmayer mit einem Blick in die Geschichte.

Der Bonndorfer SPD-Ortsverein wurde 1905 gegründet und gehört damit zu den ältesten Vereinigungen der Sozialdemokraten. Wie Schallmayer weiter erläuterte, spiele die Bonndorfer SPD bezogen auf die Mitgliederzahl zwar nur eine kleine Rolle, von der politischen Bedeutung her habe man mit fünf Vertretern im 22-köpfigen Bonndorfer Gemeinderat aber durchaus Gewicht. Schallmayer hofft, dass der derzeitige Höhenflug der Genossen auch dazu führen wird, dass sich mehr junge Leute bei den Bonndorfer Sozialdemokraten engagieren werden.

Schriftführer Franz Rogg informierte in seinem Tätigkeitsbericht, dass nach einer coronabedingten Pause nun wieder die SPD-Stammtische jeden ersten Donnerstag im Monat – in der Regel im Braukessel – stattfinden. Außerdem sollen die SPD-Stadtspaziergänge fortgeführt werden. Für die Bundestagswahl am 26. September wurde in Bonndorf und Wutach kräftig plakatiert. Dass es hierbei immer wieder zu Beschädigungen von Plakaten komme – nicht nur bei SPD-Plakaten – sei ärgerlich und nicht nachvollziehbar.

Die großen Aufsteller im Stadtgarten vor der Schlosskapelle seien mutwillig umgeworfen worden – „das war kein Wind“ – sagte Rogg und gab weiter bekannt, dass die Polizei informiert sei. In Stühlingen habe man SPD-Plakate aufgrund von kommunalen Vorschriften wieder abhängen müssen. Komischerweise würden aber AfD-Plakate noch hängen. Für solche Reglementierungen konnte Rita Schwarzelühr-Sutter kein Verständnis aufbringen. „Parteien tragen zur politischen Willensbildung bei“, eine Behinderung der Parteien in unserem demokratischen Land sei nicht nachvollziehbar.

Geehrt wurde in der Versammlung Michael Kaufmann, der sich seit 25 Jahren mit viel Einsatz für die Bonndorfer Genossen einsetzt – als Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender, Kassierer und auch als Beisitzer im Kreisvorstand. Kaufmann sage, was er denke, sei ein cleverer Stratege und ein treuer Genosse, lobten Rita Schwarzelühr-Sutter und Saskia Esken.

Quelle: Badische Zeitung vom 14. September 2021

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