„Menschen wollen sich engagieren“

„Es war überhaupt nicht schwierig, Kandidaten zu finden – erstaunlicherweise“, sagt Frank. Anders als in der Vergangenheit hätten nicht die Parteimitglieder auf mögliche Bewerber zugehen und sie für eine Kandidatur motivieren müssen, sondern die Interessierten hätten sich von selbst gemeldet (die BZ berichtete). Zu erwarten gewesen sei ein solcher Zulauf aufgrund der in der Kritik stehenden Bundespolitik sicher nicht, wie Frank meint. Was treibt die Kandidatinnen und Kandidaten stattdessen an, für die SPD am 9. Juni ins Rennen zu gehen? „Sie wollen sich um Bonndorf kümmern, vor Ort etwas bewegen. Sie haben Interesse an der Kommunalpolitik“, zählt Frank auf. Außerdem gebe das Wahlrecht ab 16 Jahren einen Schub. Die Genossen können auf ihrer Liste mit zwei Schülern aufwarten. „Und: Offenbar machen wir eine ganz gute Kommunalpolitik“, freut sich Frank.

Die Mischung der Kandidaten sei bunt, das Alter reiche von 16 bis 71. Etliche Bewerber würden sich im Mittelalter, also von 30 bis 50 Jahren, finden. Was der Gemeinde- und Kreisrat einmal mehr bedauert: Es meldeten sich immer noch wenig Frauen. Dennoch konnten neben der amtierenden Gemeinderätin Heidi Saddedine zwei junge Frauen für die Liste gefunden werden.

Derzeit hat die SPD fünf Sitze im Gemeinderat. Gehe es nach den Genossen, soll diese Zahl gehalten oder noch besser erhöht werden. Allerdings wartet eine Sondersituation auf alle Parteien und Gruppierungen, wie Frank erklärt. So wurde in der vorletzten Legislaturperiode die unechte Teilortswahl abgeschafft, sie hatte dafür gesorgt, dass es zwischen 24 und 27 Räte gab. Als Zwischenlösung wurden für die vergangenen fünf Jahre 22 Sitze festgelegt. Ihre Zahl sinkt nun aber mit der neuen Wahlperiode auf 18, Überhänge gibt es keine.

Schwerpunkte der SPD-Politik sollen Lösungen für das Studer-Areal und eine Neuaufstellung des Altenheims St. Laurentius sein. Außerdem gehe es um Infrastrukturmaßnahmen wie Kanalisation und Verkehr – etwa die abgeschnittene Verbindung über die Wutach – und darum, das Ausbluten der Innenstadt zu verhindern. Frank macht deutlich: „Es gibt viel zu tun. Und die Menschen sind bereit, sich zu engagieren. Das ist eine sehr gute Nachricht.“

Die Nominierten der SPD

Gemeinderatswahl Bonndorf: Michel-David Wöhr, Tilman Frank, Rainer Duttlinger, Jürgen Friedrich, Heidi Saddedine, Simon Burger, Franz Rogg, Nehemia Maier, Michael Kaufmann, Johannes Scharf, Christian Litzkendorf, Bruno Kalinasch, Raphael Johner, Jürgen Rheiner, Sophia Malich, Ralf Rebmann, James Rutz und Stefanie Morlok.

Kreistagswahl, Wahlkreis VI: Heidi Saddedine, Michael Kaufmann, Christian Litzkendorf, Bruno Kalinasch, Tilman Frank, Ali Pala, Gerhard Grabow, Mirko Maier, Fabian Zoller-Wunderlich und Alex Sitter

Quelle: Badische Zeitung vom 27.02.2024

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