Bonndorfer SPD blickt bereits auf Landtagswahl 2021

Kandidatinnen stellen sich in der Löwenstadt vor / Peter Schallmayer bleibt Vorsitzender der Bonndorfer Sozialdemokraten

„Wir wollen nicht in der Vergangenheit stecken bleiben, sondern blicken in die Zukunft.“ Das kündigte der SPD-Ortsvorsitzende Peter Schallmayer in der Hauptversammlung der Sozialdemokraten im Kranz an. Dass die Sozialdemokraten mit ihrem Vorstand mehr als zufrieden sind, zeigte sich bei den Wahlen, wo die Spitze für weitere zwei Jahre bestätigt wurde.

Den bevorstehenden Landtagswahlen 2021 galt auch in Bonndorf ein Augenmerk. Die Wahl der Delegierten zur Wahlkreiskonferenz ging rasch über die Bühne. Peter Schallmayer, Michael Kaufmann und Tilman Frank wurden hierzu bestimmt. Als Ersatzkandidaten wurden Rolf Gantert, Inge Schulz und Heidi Saddedine gewählt.

Ortsvorsitzender Peter Schallmayer sprach zu Beginn der Versammlung an, mit Simon Scherble und Simon Burger zwei junge Gemeinderäte zu haben, die die Fraktion mit Tilman Frank, Bruno Kalinasch und Heidi Saddedine bestens komplettieren. „Sie setzen sich dafür ein, dass wir ein kleiner Wirbelwind in der Gemeinde sind.“

Eckzahlen zum Ortsverein lieferte Peter Schallmayer in seinem Rückblick. Derzeit gehören 24 Personen der Sozialdemokratischen Partei im Ortsverein Bonndorf an. Neben den fünf Gemeinderäten gehört Tilman Frank dem Kreistag an. „Wir sind relativ stark gewesen bei der Kommunalwahl und verbuchten 21,1 Prozent bei den Kreistagswahlen“, vertiefte der Vorsitzende und setzte noch darauf: „Wir sind nicht nur stark, sondern auch lebendig.“

Im Vorjahr fand keine Jahreshauptversammlung statt, weswegen Kassierer Michael Kaufmann zwei Rechenschaftsberichte vorlegte. Daraus war zu entnehmen, dass der Kommunalwahlkampf an den Rücklagen fraß. Portokosten in jener Zeit von 1000 Euro schlugen hier zu Buche. Dennoch konnten die „Roten“ schwarze Zahlen aufweisen. „Wir sind finanziell gut gerüstet für den Landtagswahlkampf“, meinte Kaufmann zuversichtlich.

Kreis- und Stadtrat Tilman Frank reflektierte, „dass die Wahlen für die Bonndorfer SPD erfolgreich waren, im Trend sind wir gut.“ Zur Arbeit im Gemeinderat berichtete er, dass einige Großprojekte wie das Bürgerhaus Brunnadern, ein Feuerwehrfahrzeug, Sanierung der Schlossfassade, und Sanierung von „Rumpelstrecken“ anstehen. Zum Breitband-Ausbau sagte Frank: „Wir sind auf der Zielgeraden.“ In naher Zukunft werden allerdings die Erträge aus dem Stadtwald wegbrechen. Frank hofft, dass dafür die Einnahmen aus dem Breitbandnetz „das städtische Sparschwein“ füllen. Vor einer Generalsanierung stehe die Bonndorfer Realschule, für die bereits im Haushalt 400 000 Euro eingestellt sind. In einem drei- bis vierjährigen Zeitrahmen soll es unter anderem neu gestaltete Klassenzimmer geben. Eine Dachsanierung sei momentan dringend nötig.

Das beherrschende Thema im Kreistag sei das neue Krankenhaus auf Gemarkung Albbruck. Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs bezeichnete Tilman Frank Bonndorf als Stiefkind. Wünschenswert wäre seiner Meinung nach unter anderem, eine direkte Busverbindung zum Bahnhof nach Schluchsee.

Viele Anregungen wurden den Kommunal- und Kreispolitikern noch mit auf den Weg gegeben. So wurde ihnen ans Herz gelegt, sich dafür einzusetzen, den öffentlichen Nahverkehr und auch die Ärztesituation im ländlichen Raum zu verbessern. Letztlich sei auch die Lehrerversorgung am Bildungszentrum Bonndorf unbefriedigend.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Inge Schulz und Lothar Gantert mit Urkunde und Anstecknadel der Parteizentrale geehrt. 25 Jahre ist Marianne Dudde dabei. Auf zehn Jahre können blicken: Lothar Kalinasch, Karin Müller, Bernhard Podeswa, Walter Reiser und Peter Schallmayer.

Zügig gingen die Vorstandswahlen über die Bühne mit folgendem Ergebnis: Peter Schallmayer (Vorsitzender), Tilman Frank (Stellvertretender Vorsitzender), Michael Kaufmann (Kassierer), Franz Rogg (Schriftführer), Heidi Saddedine (neu) und Rolf Gantert (Beisitzer) sowie Wolfgang Schönberg (neu) und Inge Schulz (Kassenprüfer).

In der Hauptversammlung der Bonndorfer SPD stellten sich die beiden Landtagskandidatinnen vor. Die 36-jährige Jennifer Sühr kommt aus Stegen bei Kirchzarten und tritt als Erstkandidatin bei den bevorstehenden Landtagswahlen (im Wahlkreis Freiburg-Ost) an. Die zweifache Mutter stammt ursprünglich aus Lenzkirch-Saig und unterhält enge Beziehungen zu Bonndorf. Zweitkandidatin ist Mia Sanner (33 Jahre). Sie wohnt seit vier Jahren in Löffingen und hat zwei Kinder. Schon 2004 trat die gebürtige Hessin in die SPD ein und hat sich seither vielfältig kommunalpolitisch engagiert (Wir werden noch berichten).

Quelle: Badische Zeitung vom 25. März 2020

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