In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die Gebühren für Kindergarten und Krippe ab September anzuheben. Für viele Familien bedeutet das spürbare Mehrkosten, besonders für Eltern mit nur einem Kind, die von den höchsten Steigerungen betroffen sind. So steigt etwa die Ganztagsbetreuung in der Krippe mit Mittagessen von 366 auf 404 Euro im Monat – ein Plus von über 400 Euro im Jahr. Familien mit mehreren Kindern zahlen weniger, da die Beiträge nach Kinderzahl gestaffelt sind.
Die Verwaltung verwies darauf, dass Bonndorf mit den neuen Gebühren im Vergleich zu Nachbargemeinden wie Lenzkirch oder Löffingen nicht aus dem Rahmen falle und zudem noch unter den Empfehlungen des Städtetags liege. Dennoch ist klar: Die Erhöhungen treffen Familien empfindlich. Die Stadt begründet die Maßnahme mit den enormen Kosten für die Betreuung. Während die Kindergärten jährlich 2,9 Millionen Euro verursachen, decken die Gebühren künftig nur rund 465.000 Euro ab. Das Defizit bleibt bei mehr als 2,4 Millionen Euro.
Auch die SPD-Fraktion sieht die finanzielle Belastung der Stadt, hat jedoch deutlich gemacht, dass Gebührenerhöhungen für Familien immer mit Augenmaß gestaltet werden müssen. Sophia Malich sprach sich dafür aus, die Beiträge nicht auf einmal so stark anzuheben, sondern schrittweise vorzugehen. Sie schlug eine moderate Erhöhung von zehn Prozent vor und eine weitere Anpassung im Jahr 2026. Damit hätte sichergestellt werden können, dass die Familien in Bonndorf nicht abrupt mit hohen Mehrkosten konfrontiert werden, sondern mehr Planungssicherheit erhalten.
Für die SPD Bonndorf steht fest, dass die Stadt eine hohe Qualität und Verlässlichkeit in der Kinderbetreuung gewährleisten muss, ohne die Familien finanziell zu überfordern. Gleichzeitig muss anerkannt werden, dass die Kinderbetreuung die Kommune dauerhaft stark belastet und eine faire Finanzierung notwendig ist. Deshalb werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass Kostensteigerungen so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden und dass gerade einkommensschwächere Familien nicht benachteiligt werden. Eltern in schwieriger finanzieller Lage haben zudem die Möglichkeit, beim Jugendamt oder beim Jobcenter Unterstützung zu beantragen – ein Weg, den wir als SPD allen Betroffenen empfehlen und den wir politisch flankieren wollen.