Noch bevor die Anmeldefrist für Aussteller abgelaufen war, konnten die Mitglieder des Organisationsteams das Buch zuklappen: Die Nachfrage für den Adventsmarkt in Bonndorf war so groß, dass Interessenten schon früh vertröstet werden mussten. „Die 16 Stände waren im Nu vergeben“, berichtet Sophia Malich, die Sprecherin des Organisationsteams. Bei ihr und ihren Mitstreitern und Mitstreiterinnen, darunter dem Gemeinderat Johannes Scharf (SPD), trudelten auch nach Meldeschluss noch etliche Anfragen ein. Zu spät.
Die 16 Verkaufsstände, die vom 20.¦bis 22.¦Dezember auf dem Platz vor der Kirche St.¦Peter und Paul aufgestellt werden, sind komplett belegt. Besucher erwarten allerlei Leckereien wie Flammkuchen, Pizzarollen, Schupfnudeln, Wurst und Steak, es wird auch Crêpes und Waffeln geben. Selbstverständlich sind Glühwein, Punsch, Bier und Alkoholfreies im Angebot. Und dann muss sich noch herausstellen, was es mit dem „Hot Frog“ auf sich hat. Daraus macht das Organisationsteam einstweilen noch ein großes Geheimnis. An Verkaufsständen finden sich potenzielle Weihnachtsgeschenke wie Holzprodukte, Genähtes, Gestricktes und Gehäkeltes. Dazu gibt es Angebote für Gesundheit und Schönheit sowie Waren aus der Kulinarik-Abteilung.
Eine wichtige Neuerung auf dem Adventsmarkt: Die Anbieter ziehen von diesem Jahr an in Bonndorfs eigene Hütten. Die dazu notwendigen Schreiner- und Schraubarbeiten haben das Organisationsteam sowie weitere Helfer an zwei Wochenenden ehrenamtlich gestemmt und 16 Holzhütten kurzerhand selbst gebaut. Gastronom Philipp Scharf sorgte für die Verköstigung.
Im Pflichtenheft stand: Das Auf- und Wiederabbauen sollte möglichst einfach sein. Diese Anforderung sei erfüllt, befindet man beim Advents-Team, die Vereine hätten sich begeistert geäußert: „Fürs Aufbauen braucht man 20¦Minuten, fürs Abbauen zehn.“ Damit stehen die Hütten deutlich schneller als ein Ikea-Regal. Voraussetzung sei lediglich, dass jeweils vier Kräfte an einem Objekt arbeiten. „Man braucht da keine starken Handwerkerkräfte“, sagt Sophia Malich. „Aber das Dach hat vier Ecken – das müssen eben vier Leute halten.“
Die Kosten für das Material, 7500¦Euro, hat die Stadt bezahlt. Mittelfristig spart sie dadurch Geld. „Bisher wurden die Hütten angemietet“, berichtet Sophia Malich. „Das hat inklusive Transport jedes Jahr ebenfalls 7500¦Euro gekostet. Und die Hütten mussten aus St.¦Blasien hergeschafft werden, logistisch ein großer Aufwand.“
Zwar befinden sich die Holzgebilde noch im Rohzustand. Schmuck, Seitenwände und eine abschließbare Klappe kommen erst 2025 und 2026 dazu. Nach der Kalkulation des Orga-Teams kostet die Fertigstellung der 16¦Hütten in den kommenden beiden Jahren jeweils nochmals 7500¦Euro. Danach aber zahlt sich der ehrenamtliche Einsatz finanziell aus. Und mit eigenen Hütten wird der Adventsmarkt-Termin flexibler. Bisher musste sich Bonndorf danach richten, wann die St.¦Blasier Hütten verfügbar waren. Das bedeutete bisher stets, bis kurz vor Weihnachten zu warten.
Zumindest für die Anbieter von Waren, die sich als Weihnachtsgeschenke eignen, wäre ein früherer Termin wahrscheinlich günstiger, glaubt Sophia Malich. In diesem Jahr allerdings sei wieder nur das letzte Adventswochenende in Betracht gekommen – um nicht mit anderen Veranstaltungen zu kollidieren. Am beschränkten Platz beim Adventsmarkt werde sich voraussichtlich in den kommenden Jahren nichts ändern, prophezeit Malich: „Für mehr Hütten reicht das Budget eben nicht.“
Das Rahmenprogramm zum Adventsmarkt steht bereits. Musikalische Beiträge liefern am Samstag, 21.¦Dezember, die 4-Singer, der Let‘s-Fetz-Chor und Jana Maier. Am Sonntag, 22.¦Dezember, stehen der Kirchenchor und die Jugend der Stadtmusik auf der Bühne. Für Kinder wird es an beiden Tagen im Vinzentiushaus Angebote geben. Dem Vernehmen nach stellt sich dort noch einmal der Nikolaus ein, um Süßigkeiten zu verteilen.
Quelle: Südkurier vom 11.12.2024